Die Geschichte des Kaffeeanbaus
Mohammed soll von Erzengel Gabriel eine heiße dunkle Flüssigkeit bekommen und so die Wirkung von Kaffee entdeckt haben, sagen die einen. Andere behaupten, ein Hirte habe seine Ziegen beobachtet, wie sie nach dem Verzehr grüner und roter Kirschen aufgeweckter waren als sonst. Heute kann man zumindest mit Sicherheit sagen, wo der Kaffee ursprünglich herkommt. Aus Äthiopien im Osten Afrikas.
Äthiopien - Der Ursprung des Kaffees
Dort wo heute unser Afro Coffee herkommt, wurde Kaffee bereits im 9. Jahrhundert angebaut, lange bevor ihn die Außenwelt entdeckte. Durch Sklavenhändler, so vermutet man, gelangten die ersten Kaffeepflanzen in den Jemen. Auf der arabischen Halbinsel erlangte Kaffee schnell große Bedeutung, im 15. Jahrhundert soll er erstmals geröstet, gemahlen und gekocht getrunken worden sein, wie es heute noch üblich ist. Lange Zeit war das Monopol auf Kaffee arabisch. Die jemenitische Hafenstadt Mokka (heute al-Mukha) war das Handelszentrum. Von dort aus breitete sich der Kaffee im 16. Jahrhundert bis ins Persische und ins Osmanische Reich aus – in Mekka wurden die ersten Kaffeehäuser errichtet – später nach Kairo, Syrien und Anatolien.
Vom arabischen Monopol zur europäischen Vielfalt
In Europa hörte man Geschichten über das dunkle, aufweckende Heißgetränk, bis ins 17. Jahrhundert war das arabische Monopol jedoch streng gehütet und nur Reisende kamen in den seltenen Genuss von Kaffee. Der Import von Kaffeepflanzen war strengstens untersagt, einer Gruppe niederländischer Forscher gelang es trotzdem ein Kaffeepflänzchen nach Amsterdam zu schmuggeln und Setzlinge zu gewinnen. 1658 begann Holland die Jungpflanzen in Sri Lanka, später auf den kolonisierten Inseln Java, Sumatra, Bali, Timor und Celebes anzubauen. 1718 versuchte man es auch im Westen in Niederländisch-Guayana (heute Suriname) und das Ergebnis trug Früchte.
Hinaus in die weite Welt
Ab diesem Zeitpunkt verbreitete sich Kaffee wie ein Lauffeuer. Auch andere europäische Kolonialmächte erkannten das Potenzial von Kaffee und begannen ihn überall in Mittel- und Südamerika zu setzen. Die Engländer in Jamaika, die Portugiesen und Spanier in den heutigen großen Anbaugebieten in Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Guatemala. Am Ende des 18. Jahrhunderts war die Kaffeepflanze rund um die Welt entlang des Äquators am sogenannten Kaffeegürtel angesiedelt, eigene Kaffeekulturen waren in vielen Ländern etabliert und Kaffee wurde allmählich vom Luxusgut zum Massenprodukt. Heute produzieren über 70 Länder Kaffee und er ist nach Erdöl die zweitwichtigste Handelsware der Welt.