Der Kaffeeanbau beginnt mit kleinen Setzlingen: Je nach Bedarf werden
einer äthiopischen Bauernfamilie fünf bis zehn Kaffee-Setzlinge und
natürliches Düngematerial kostengünstig zur Verfügung gestellt, damit
sie laufend neue Pflänzchen groß ziehen können. Erst nach drei bis fünf
Jahren können von Jungpflanzen die ersten Kaffeekirschen geerntet
werden. Die kleinen bäuerlichen Betriebe in Äthiopien arbeiten
unabhängig voneinander, aber die Zusammenarbeit in Kooperativen
erleichtert ihnen den Alltag wesentlich.
KAFFEEANBAU IST EIN GANZJAHRESJOB
Die
Kaffeeblüte in Äthiopien beginnt Ende Februar, die laufende Pflege der
Bäume bringt frühestens im Juni erste Früchte. Ihre Reife erlangt die
rote Kaffeekirsche etwa ab Oktober und bis in den Dezember. Nur die
vollständig gereiften Kirschen werden händisch gepflückt, gewogen und
noch am selben Tag zu Fuß, mit dem Esel oder anderen verfügbaren
Transportmitteln zu den Kooperativen gebracht. Jeder Bauer wird dort
direkt ausbezahlt.
QUALITÄTSKONTROLLE: MEHRSTUFIG, UNABHÄNGIG
Für
die unabhängige Bewertung der Kaffeequalität verantwortlich zeichnet
die ECX, die Ethiopian Commodity Exchange. Sie vergibt Zertifikate von
der Bestnote 1 bis zur Note 9. Die “Oromia Coffee Farmers Cooperative
Union”, arbeitet gemeinsam mit den Bauernfamilien an der
Qualitätssicherung. Ziel ist, zuverlässig Noten von 1 bis 4 zu erreichen
– und damit auch den besten Preis.
VERPACKUNG, TRANSPORT, EXPORT
Nach
dem Verkauf werden die Kaffeebohnen im Landesinneren von den örtlichen
Lagern zu den Zentrallagern und schließlich zur letzten
Verarbeitungsstelle geliefert. Dort werden sie in 60-kg-Jutesäcke
verpackt, die für den weltweiten Versand geeignet sind. Es ist Aufgabe
der Oromia Coffee Farmers Cooperative Union, dass der Rohkaffee den
Hafen von Dschibuti erreicht und pünktlich an den vom Käufer bestimmten
Spediteur übergeben wird. Die Röstung wird in den meisten Fällen im
Importland vorgenommen.