Gegen fades Essen ist kein Kraut gewachsen?
Doch, wilder syrischer Thymian oder „Za’atar“, wie er auf Arabisch heißt. Oder
Zaatar, Za’tar, Zahtar, Saatar, Satar, je nachdem, in welcher Region man ihn
gerade pflückt. Aber es kommt noch komplizierter, denn Za’atar ist auch die
Basis für den erdigen nordafrikanischen Gewürztraum „Zahtar“. Die Pflanze
selbst hat einen einzigartigen Geschmack. Süßlich-bitter, mit einer salzigen
Note. Ein bisschen wie eine Mischung aus Thymian, Oregano, Bohnenkraut und
Ysop. Ziemlich einladend, wenn man den Duft des Krauts erschnuppert. Kein
Wunder also, dass die Verwendung der Gewürzmischung bis ins 12. Jahrhundert
nachgewiesen ist. Verfeinert hat man Za’atar schon damals mit Oregano,
geröstetem Sesam und Sumach, so wie wir heute.
Eine Gewürzmischung, die es schon so lange
gibt, verändert sich über die Jahre, wird angepasst und verfeinert. Und so kann
es schnell zu hitzigen Gesprächen führen, wenn es um die wahre Zubereitungsform
geht. Die einen geben Koriander und Anis dazu, die anderen Fenchel, Sonnenblumenkerne,
Nüsse oder Majoran. Einigkeit besteht aber darin, wofür man Zahtar verwendet.
Nämlich für fast alles. Als kalter Dip, mit Öl vermengt über das frisch
gebackene Fladenbrot gestrichen oder als frische Marinade über Fisch, Fleisch
und Gemüse. Wer Lust auf ein ganz besonderes Küchenabenteuer hat, dem sei unser
Rezept für das beste Straußengulasch der Welt ans Herz gelegt.